
Tiergestützte Pädagogik mit Federn, Charme und Erdnusscreme
Wer das erste Mal Frieda begegnet, hört sie oft, bevor er sie sieht. Ein leises Murmeln, ein sanftes Quietschen oder auch mal ein grollendes Knurren – nicht etwa von einem Hund, sondern von einer Henne! Frieda ist keine gewöhnliche Henne. Sie ist eine etwa drei Jahre alte Dame aus dem Tierschutz, die inzwischen ein fester und geschätzter Teil unseres tiergestützten pädagogischen Teams bei den Münchner Igelkindern geworden ist.
Vom Tierschutz zum pädagogischen Teammitglied
Friedas Weg war nicht immer einfach. Als ehemalige Tierschutzhenne hat sie schon einiges erlebt. Doch ihre Neugier, ihre feine Wahrnehmung und ihre zutrauliche Art machen sie zu einer wunderbaren Begleiterin für Kinder und Erwachsene. Besonders faszinierend ist ihre Fähigkeit, sich auf Menschen einzulassen, die Ruhe und Sicherheit ausstrahlen. Wer sich Friedas Vertrauen verdient hat, wird plötzlich von einem warmen, weichen Hühnerkörper überrascht – denn Frieda hat eine besondere Vorliebe: Sie hüpft gern auf den Schoß ihrer Lieblingsmenschen.
Kommunikation ohne Worte
Frieda ist eine Meisterin der Körpersprache. Wenn sie flattert, sich wegdreht oder sich langsam nähert, teilt sie ganz klar mit, wie sie sich fühlt. Und wer genau hinhört, entdeckt in ihren Lauten ein ganzes Repertoire an Gefühlen: Vorfreude beim Öffnen des Erdnusscreme-Glases, Zufriedenheit beim Dösen in der Sonne oder Ungeduld, wenn sie neue Leckereien erspäht, aber noch nicht rankommt. Besonders spannend: Frieda lernt mit Begeisterung einfache Tricks – mit etwas Geduld und natürlich einem Klecks Erdnusscreme als Belohnung.
Hühner in der tiergestützten Pädagogik – warum eigentlich?
In der tiergestützten Pädagogik sind es oft Hunde, Ponys oder Alpakas, die im Mittelpunkt stehen. Doch auch Hennen wie Frieda bringen eine besondere Qualität mit: Sie sind klein, gut zu beobachten und sehr sensibel für Stimmungen. Ihre feine Wahrnehmung hilft gerade schüchternen oder ängstlichen Kindern, sich zu öffnen – denn ein Tier, das so ruhig und achtsam reagiert, lädt ein zur Begegnung auf Augenhöhe.
Wenn Frieda sich einem Kind nähert, es anschaut oder sich sogar auf den Schoß setzt, entsteht ein Moment von echter Verbindung. Die Kinder lernen, wie man sich vorsichtig nähert, wie Körpersprache funktioniert, und wie wichtig Geduld, Respekt und Empathie sind. In diesen stillen, echten Begegnungen passiert oft mehr als in vielen Gesprächen.
Kleine Henne mit großer Wirkung
Frieda zeigt uns jeden Tag, dass auch die Kleinsten großes bewirken können. Mit ihrer feinfühligen Art, ihrer Lebensfreude und – ja – ihrem unstillbaren Appetit auf Erdnusscreme bringt sie nicht nur Kinderaugen zum Leuchten, sondern bereichert auch unser Verständnis für Kommunikation, Achtsamkeit und das Miteinander.
Sie ist nicht nur unsere "immer hungrige Henne", sondern ein echtes Herzstück der Münchner Igelkinder – und ein wunderbares Beispiel dafür, wie vielfältig, berührend und wirkungsvoll tiergestützte Pädagogik sein kann.
Kommentar schreiben